Generation Social Media Sucht - Du bist nicht allein

Social Media Sucht: Die stille Epidemie, die unser kostbares Leben frisst

Wir möchten heute über ein wichtiges Thema sprechen, das oft verharmlost wird: die Sucht nach sozialen Medien. Es ist ein Thema, über das Betroffene selten sprechen und sich oft allein gelassen fühlen.
Viele Artikel und Experten empfehlen, "einfach" die Bildschirmzeit in den Griff zu bekommen. Aber das Problem geht viel tiefer als das, denn für manche Menschen scheint es gar unmöglich die Bildschirmzeit zu reduzieren oder zu kontrollieren. Betroffene von ADHS leiden zudem besonders häufig unter Social Media Kontrollverlust, da das Gehirn auf der ständigen Suche nach Dopamin ist. Auch Hyperfokus und eine gewisse Zeitblindheit können enorme Auswirkungen auf die Mediennutzung haben. Social Media Sucht kann zudem mit anderen ernsthaften Abhängigkeiten wie Spielsucht und Drogensucht verglichen werden, dennoch wird sie öffentlich totgeschwiegen oder heruntergespielt. Es ist eine stille Epidemie, die das Leben vieler Menschen übernimmt, und trotzdem spricht NIEMAND darüber. 

Doch du bist nicht allein. 

Die unbemerkte Falle

Zuerst scheint es harmlos – ein paar Minuten hier, ein paar Minuten dort. Doch diese Minuten summieren sich. Stunden vergehen, ohne dass wir es merken. Und die Bildschirnzeitanalyse wird schnell aus den Benachrichtigungen gelöscht und aus der Erinnerung verdrängt. Aus den Augen aus dem Sinn, richtig? NEIN! Apps wie TikTok, Instagram und Facebook stören unsere Zeitwahrnehmung und fressen sich unbemerkt durch die kostbaren Stunden unseres Tages. Die virtuelle Welt wird zunehmend zu einem Ort, an dem wir uns verloren fühlen, doch wir können nicht aufhören zu scrollen, auch nicht wenn unser Unterbewusstsein danach schreit endlich das Smartphone wegzulegen und an den wichtigen Dingen zu arbeiten. Es stiehlt uns wertvolle Zeit, die wir mit Freunden, Familie, Projekten, Zukunftsplänen oder einfach mit uns selbst verbringen könnten. 

Um die gravierenden Auswirkungen der Bildschirmzeit zu verbildlichen: Eine Durchschnittliche Bildschirmzeit von 6 Stunden am Tag ergibt auf das Jahr hochgerechnet 3 volle Monate! TAG UND NACHT… Das ist Zeit, die für immer verloren ist. Niemand gibt dir diese Zeit zurück und der konsumierte Content bleibt zudem nur in winzigen Bruchteilen hängen.

Die ungesagten Worte

Was oft nicht gesagt wird: Du bist nicht allein mit diesem Gefühl. Es gibt eine stille Gemeinschaft von Menschen, die sich genauso fühlen wie du. Die Stunden verbringen, verloren in der digitalen Welt, und das Gefühl haben, dass sie ihre Freizeit und ihren Konsum nicht mehr kontrollieren können. Diese Gemeinschaft ist viel größer, als du denkst. Es ist nicht selten, dass die Bildschirmzeit das ganze Leben einnimmt. Aber darüber zu sprechen, ist irgendwie peinlich, denn alle anderen scheinen es ja voll im Griff zu haben, oder? Was stimmt also nicht mit dir fragst du dich? Der erste Schritt zur Besserung ist die Erkenntnis. In deinem Umfeld gibt es sicher Menschen die sich wie du über die Ausmaße ihres Medienkonsums im klaren sind, aber darüber schweigen oder vielleicht auch kein Problem in den vielen verschenkten Stunden sehen. Trotzdem ist es wichtig und gut, dass DU das Problem für dich erkannt hast und daran arbeiten willst.

Warum die Medien kein Interesse an deiner Heilung haben

Diese Sucht hat ernste Konsequenzen. Sie stiehlt uns unsere wertvolle Lebenszeit, beeinträchtigt unsere mentale Gesundheit und isoliert uns von der realen Welt. 

Die Zahl der Medien-Suchtkranken hat sich Laut einer Studie der DAK von 2019 bis 2024 !!!VERDREIFACHT!!! und trotzdem herrscht absolute Stille rund um das Thema. Aber wieso?

Die Antwort ist einfach: Die Medien, in denen wir nach Leidensgenossen und Antworten auf unsere Fragen suchen, haben ganz einfach keinen Nutzen daran, wenn wir die Sucht und damit auch unser Leben in den Griff bekommen. Tatsächlich profitieren sie am meisten von unserem unaufhörlichen Scrollen und Klicken. Es liegt nicht in ihrem Interesse, diese Diskussion zu führen. Indem sie das Problem verharmlosen und verschweigen, sichern sie ihren Profit. Und die Regierungen der Länder schweigen ebenfalls, was mit Unterstützung gleichzusetzen ist. Auch sie profitieren stark davon, dass du deine Freizeit damit verbringst, Unternehmen mit Geld auch Werbeeinnahmen zu versorgen.

Stell dir vor, Spielhallen würden aktiv versuchen, Menschen bei der Bekämpfung ihrer Spielsucht zu helfen. Das wäre ein Widerspruch in sich. Warum sollten sie das tun, wenn ihr Geschäftsmodell darauf basiert, dass Menschen weiterhin Geld ausgeben? Sie sagen: "so ist nunmal das Spiel" und zu den Spielsüchtigen sagen sie, dass sie „einfach“ weniger spielen sollten. Als hätten sie das nicht schon unzählige Male versucht. An dem enormen Suchtpotenzial der Automaten wird jedoch nichts verändert. Ähnlich verhält es sich mit sozialen Medien. Plattformen wie Facebook, Instagram und TikTok sind darauf ausgelegt, unsere Aufmerksamkeit so lange wie möglich an das Gerät zu fesseln. Sie verdienen Geld durch Werbung und Nutzerdaten – je mehr Zeit wir auf ihren Plattformen verbringen, desto mehr verdienen sie, und andersrum.

Es ist daher kein Wunder, dass die Medien selten über die extremen Auswirkungen der Social Media-Sucht sprechen. Diese Sucht wird oft verharmlost oder gar nicht erst thematisiert. Stattdessen hören wir immer wieder dieselbe alte Leier: „Reduziere einfach deine Bildschirmzeit.“ Ha Ha… Danke für gar nichts.
Das Problem ist viel tiefgreifender. Soziale Medien sind darauf programmiert uns süchtig zu machen – alles ist darauf ausgelegt, uns immer wieder zurückzulocken und es gibt schockierenderweise keine Beschränkungen oder Gesetzte, die uns davor schützen. Die App Entwickler kennen die Psyche der Menschen und wissen wie man diese lenkt. Du kannst da gar nichts für!

Unsere Verantwortung Bla Bla Bla

Ohne sagen zu wollen, dass wir die Bildschirmzeit „einfach“ reduzieren sollten, muss man trotzdem sagen: wir sind leider auf uns allein gestellt.
Es liegt an uns Menschen, gemeinsam diese Dynamik zu durchbrechen und Mittel und Wege zu finden, einander zu helfen. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen und Wege finden, um der Sucht zu entkommen. Wir dürfen nicht darauf warten, dass die Medien uns bei der Heilung helfen oder ihre Apps anpassen – denn das wird leider niemals passieren. Stattdessen müssen wir ehrlich über die Herausforderungen sprechen und das Problem sichtbar werden lassen. Wir sind die erste Generation, die mit solch einer Informationsflut aufwächst und lebt. Und wir sind auch die Generation, die der Sucht einen Namen gibt und diese lautstark zum Problem der Politik machen muss. Mediensucht darf nicht länger im Stillen existieren, sonst wird sich nichts ändern.

Die Sucht nach sozialen Medien ist verdammt real und weit verbreitet. Doch indem wir darüber sprechen und einander unterstützen, können wir den Weg zur Besserung finden. Du bist nicht allein in diesem Kampf. Du solltest dich nicht schämen oder dich mit diesem Problem allein fühlen.

Indem wir eure Geschichten teilen und offen über die Kämpfe sprechen, wird das Problem greifbar. Wie können einander unterstützen und damit den ersten Schritt zur Heilung machen.

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